,,Du weißt, dass eine Party gut war, wenn du dafür nicht mal vor die Tür gehen musstest." - Andy Dick.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 17. März, dem Tag der Party meines Nachbarn. Ich war nicht eingeladen. Aber das ist ok. Wirklich. Es...ist in Ordnung.
In meinem Wohnkomplex residieren fast 30 verschiedene Haushalte. Man sollte meinen, dass man dementsprechend hin und wieder mal auf jemanden aus dem Haus treffen würde, doch dem ist nicht so. Keine Interaktionen finden untereinander statt, keiner kennt hier irgendeinen Namen und es könnten eigentlich auch alle in diesem Viertel tot sein, ohne dass es irgendjemand mitbekäme. Infolgedessen war ich recht verblüfft, als es via Notizzettel an der selten abgeschlossenen Eingangstür hieß, dass eine Party bevorstünde und man sich nicht über einige Turbulenzen wundern sollte. Wahrlich eine nette Geste, doch: War es eine Einladung? Nein.
Ich wollte nicht der aufdringliche Nachbar sein, der sich der Party selbst aufzwingt, also entschied ich mich für die gleichermaßen unheimliche Variante, dem Partygeschehen von meiner Wohnung aus zu folgen. Wie sich herausstellen sollte, war die Party architektonisch nicht weit entfernt und ich hatte einen passablen Blick in die Wohnung, der allerdings recht schnell durch das schlichte Zuziehen des Vorhangs wieder egalisiert werden konnte. Die Fenster blieben dennoch offen. Aus der, was ich als Miniatur-JBL-Box verstand, ertönte eine schwer einzuordnende Playlist nach dem Motto ,,Hier ist alles an Musik, was ich in meinem gesamten Leben gehört habe!". Gefühlt jede halbe Stunde strömten immer mehr männliche Gäste durch den Hausflur. Pizzen wurden bestellt und auf den Fensterbänken geparkt, es floss ein wenig Alkohol. Irgendjemand namens Tobias machte wohl einen guten Witz.
War das alles? Waren das bereits die versprochenen Turbulenzen? Wo blieb der Klimax, wann sollte jemand Alkoholbedingt endlich dumme Dinge tun? Ich war dazu bereit, den Abend aufzugeben und mich mit meinem Chilli Con Carne ins Bett zu legen. Der Ironie des Schicksals entsprang abrupt ein Lichtblick: das Auftreten der Polizei. Im Augenwinkel sah ich, wie sie Maschinen-esque durch den Gang marschierten. Nervosität machte sich breit. Scheinbar...hat jemand bei seinem geparkten Auto das Licht angelassen und sie wollten nur kurz Bescheid geben. Ein Dolch im Rücken meiner Erwartungen. Augenblicke später sollte es dann bei mir klingeln: ein komplett in schwarz gekleideter Herr Mitte 20 fragte nach einem Dennis. Ich kannte keinen Dennis und schloss die Tür. Eine Interaktion für die Geschichtsbücher.
Alles, was ich dem restlichen Abend noch entnehmen konnte war, dass jemand die Toilette blockierte und es ein anderer Partygast für notwendig hielt, seine Gitarre auszupacken. Wonderwall. Nur...Wonderwall. Das war's. Ich war ungesund enttäuscht von dieser Party, ohne überhaupt da gewesen zu sein. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Vielleicht, dass sich die Party auf den Flur und das Treppenhaus erweitert. Vielleicht, dass etwas in die Luft geht. Vielleicht, dass sich mein Nachbar nach Ablauf der Party pornographische Materialien zu Gemüte führt, ohne zu wissen, dass sein Laptop noch an die Box angeschlossen war. Was genau so passieren sollte.
Platzhalter für besseren Namen
Montag, 20. März 2017
Generischer Partymarathon
,,Du weißt, dass eine Party gut war, wenn sie sich kein Stück einprägt." - Kim Ung-yong.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch in der 11. Kalenderwoche des Jahres 2017. Nicht jede Party dieser Stadt ist ein Homerun. Oftmals hinterlassen sie sogar keinen bleibenden Eindruck. Gerade deswegen nahm ich mir für besagte Kalenderwoche vor, so viel an Events mitzunehmen, wie nur möglich, damit ihr es nicht tun müsst. Wenn man mehrere langweilige Partys oder Gatherings zusammenrechnet, müssten sie eine passable Party ergeben, nicht wahr? Deswegen schleppte ich mich von Bar zu Bar, von Club zum anderen Club. Dies sind meine Ergebnisse.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch in der 11. Kalenderwoche des Jahres 2017. Nicht jede Party dieser Stadt ist ein Homerun. Oftmals hinterlassen sie sogar keinen bleibenden Eindruck. Gerade deswegen nahm ich mir für besagte Kalenderwoche vor, so viel an Events mitzunehmen, wie nur möglich, damit ihr es nicht tun müsst. Wenn man mehrere langweilige Partys oder Gatherings zusammenrechnet, müssten sie eine passable Party ergeben, nicht wahr? Deswegen schleppte ich mich von Bar zu Bar, von Club zum anderen Club. Dies sind meine Ergebnisse.
Hildesheimer Party-Bingo
Jemand
wäscht sich nur die Hände, weil man hinter ihm steht
|
Ungespülte
Toilette!
|
Koks
würde der Party ganz gut tun. Also, nicht für mich, sondern
so...generell.
|
Es
ist so, als hätten alle Partys die selbe Playlist!
|
Was mache ich eigentlich mit meinen Armen? |
Oh
nice, der Rosenverkäufer ist zurück!
|
Wie
kann ich ALLE aus den Augen verloren haben?
|
Ich
wünschte, ich wäre zu Hause geblieben
|
Viel Spaß mit der Lungenentzündung heheheheheEHEHEHEHEHEHEHEH |
Zu viele Typen. Viel zu viele Typen. |
Vielleicht
ist ja auf der Toilette noch n Sitzplatz frei.
|
LUFT
|
Das
Vortrinken hat irgendwie mehr Spaß gemacht.
|
,,HÄ?!“
|
Kenn'
ich die da drüben nicht vom Sehen? Oh..doch nicht.
|
Also...so'n
nettes Glas hab ich nicht zu Hause.
|
HannoVUN
,,Du weißt, dass eine Party gut wird, wenn du keine Ahnung hast, wie du zurückkommen wirst." - Harold Holt.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 18. März in Hannover. Nahezu jedes Mal, wenn vorgeschlagen wird, in Hildesheim auf eine Party zu gehen, stellen sich die Optionen als streng limitiert heraus. Schließlich fällt hier nicht jeden Tage eine Party vom Himmel. Somit liegt die Idee (circa 30 Kilometer) nahe, stattdessen Hannover unsicher zu machen. Den ganzen Tag lang.
Hildesheims Hauptbahnhof gilt für gewöhnlich als ein Hotspot für Notdienst- oder Polizeieinsätze, abhandengekommene Einkaufswagen und betrunkene Menschen, um die man nachts aus komplett nachvollziehbaren Gründen des Selbstschutzes lieber einen Bogen macht. Ich hatte noch nie so viele Menschen an einem Gleis stehen sehen, doch bin ich zuvor auch nie von hier aus nach Hannover gefahren. Diese Masse sollte es wohl zu einem auch von mir angestrebten Ziel führen: die HDI-Arena, Heimat des Fußballvereins Hannover 96. Eigentlich hatte ich nicht beabsichtigt dort zu landen, aber sind mir die Karten förmlich in den Schoß gefallen. Eine von 30.000+ Zuschauern erzeugte Stimmung an einem Samstagmittag sollte jegliche Atmosphäre einer mir bereits komplett bekannten, typischen Party der Vorwochen in den Schatten stellen. Extra hab ich mir Fußballphrasen in die Synapsen gebrannt und konnte es kaum erwarten Sätze wie ,,HAT SCHON! RRRRRRRRRUNTER MIT DEM CATCHER!" oder ,,Duuu, der Sané, ne? Der wird mal n ganz Großer. Bestimmt...zwei Meter!" gen Horizont zu brüllen. Fehlanzeige. Ein, wie von der gesamten Reihe hinter mir bezeichnet, müder Kick. Wer als Organisation von streunenden Gästen wie mir erwartet, extra eine Stadionkreditkarte für Nahrung und Flüssigkeiten zu besorgen, hat sich rein gar nichts verdient. Dementsprechend waren die Highlights dieser Exkursion wie folgt: Ein fremder Mann gestand mir seine platonische Liebe, ein gleichgeschlechtliches Paar fiel der Kisscam zum Opfer, das Maskottchen ,,Eddi" dabbte sich beschämenderweise zurück ins Jahr 2016 und eine Dame mittleren Alters rutschte mit ihrem Getränk wegen einer Pfütze aus. Hauptsache das Wetter stimmte! Was nicht der Fall war. Zwar verlangte am selbigen Tage noch das größte Event Südniedersachens meine Aufmerksamkeit, doch ich gab mich Hannover noch nicht geschlagen.
Ich hätte es also ruhig beim ersten Anlauf belassen können, allerdings hab ich mich dazu verpflichtet, ein authentisches Bild der Partyszene Hildesheims zu zeichnen. In Hannover. Auf Anraten vieler Einheimischer unterzog ich mich einem zarten Prozess namens ,,Limmern". Damit meint der Volksmund das Trinken in der Öffentlichkeit, wofür sich der Stadtbezirk Linden bestens zu eignen schien. Immerhin existiert ein Quartettspiel, das sich den zahlreichen Kiosks dort widmet, sodass man mittels Kategorien wie Öffnungszeiten oder billigstes Bier die individuell passendsten Vorkehrungen treffen kann. In dem Stil zog es mich von Kiosk zu Kiosk, ein Pfeffi mit stets sympathischer werdenden Besitzern nach dem anderen. Sie hatten sich ihr Trinkgeld verdient. In einem Versuch, mich organisch in die sozialen Normen dieser Metropole zu verflechten, rutschte mir ein ,,..wooooah, das sind coole Schuhe" heraus, als mir ein Herr mit coolen, leuchtenden Schuhen entgegenkam. Gefühlte Minuten später schrie eine Frau seiner Gruppe ,,Deine Schuhe sind auch hässlich!" zurück in meine Richtung. Ein Ausruf, der mich den ganzen Abend lang beschäftigen sollte. Fühlte sie sich angegriffen? Hatte ich wirklich hässliche Schuhe? Fragen ohne Antworten. Ablenkung musste her. Irgendwas Nennenswertes musste doch noch geschehen! Einer meiner Komplizen, der lieber unerwähnt bleiben würde, schlug eine Technoparty im Kulturbad, einem mittlerweile nicht mehr aktiven Schwimmbad, vor. Aus Verzweiflung in reinster Form willigte ich ein. Es folgte ein halbstündiger Fußmarsch durch einen niemals endenden Waldweg, gewürzt mit überflüssigen Brücken. Die Schlange war lang, doch wir hatten ohnehin noch Schnaps zu leeren. Die ganze Zeit über war unklar, wie viel der Eintritt kosten sollte. 10€. Pro Person. Mehr, als wir hätten aufbringen können. Weniger, als wir an Trinkgeld in Kiosks haben liegen lassen. Aus Beratungszwecken prügelten wir uns zurück durch die Schlange hinter uns und trugen unsere Köpfe immer ferner von den Defibrillator-ersetzenden Klängen eines alten Schwimmbads.
Mein Lachen hörte nicht auf. War es Verzweiflung, war es Leichtigkeit? Es war Glück. Und Müdigkeit. Aber hauptsächlich Glück. Wir saßen nach einem weiteren Fußmarsch in Linden fest. Ein langer Tag resultierte in einem mittellangen Nickerchen an der Haltestelle. Der Abend hatte uns arm und betrunken gemacht, also blieb uns nichts anderes übrig, als unseres Gleichen aufzusuchen: den Raschplatz. Um 03:00 Uhr die Geburtsstätte der Armen und Betrunkenen, um 03:30 Uhr die Grabstätte des Niveaus. Unser Grab wurde schon längst geschaufelt.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 18. März in Hannover. Nahezu jedes Mal, wenn vorgeschlagen wird, in Hildesheim auf eine Party zu gehen, stellen sich die Optionen als streng limitiert heraus. Schließlich fällt hier nicht jeden Tage eine Party vom Himmel. Somit liegt die Idee (circa 30 Kilometer) nahe, stattdessen Hannover unsicher zu machen. Den ganzen Tag lang.
Hildesheims Hauptbahnhof gilt für gewöhnlich als ein Hotspot für Notdienst- oder Polizeieinsätze, abhandengekommene Einkaufswagen und betrunkene Menschen, um die man nachts aus komplett nachvollziehbaren Gründen des Selbstschutzes lieber einen Bogen macht. Ich hatte noch nie so viele Menschen an einem Gleis stehen sehen, doch bin ich zuvor auch nie von hier aus nach Hannover gefahren. Diese Masse sollte es wohl zu einem auch von mir angestrebten Ziel führen: die HDI-Arena, Heimat des Fußballvereins Hannover 96. Eigentlich hatte ich nicht beabsichtigt dort zu landen, aber sind mir die Karten förmlich in den Schoß gefallen. Eine von 30.000+ Zuschauern erzeugte Stimmung an einem Samstagmittag sollte jegliche Atmosphäre einer mir bereits komplett bekannten, typischen Party der Vorwochen in den Schatten stellen. Extra hab ich mir Fußballphrasen in die Synapsen gebrannt und konnte es kaum erwarten Sätze wie ,,HAT SCHON! RRRRRRRRRUNTER MIT DEM CATCHER!" oder ,,Duuu, der Sané, ne? Der wird mal n ganz Großer. Bestimmt...zwei Meter!" gen Horizont zu brüllen. Fehlanzeige. Ein, wie von der gesamten Reihe hinter mir bezeichnet, müder Kick. Wer als Organisation von streunenden Gästen wie mir erwartet, extra eine Stadionkreditkarte für Nahrung und Flüssigkeiten zu besorgen, hat sich rein gar nichts verdient. Dementsprechend waren die Highlights dieser Exkursion wie folgt: Ein fremder Mann gestand mir seine platonische Liebe, ein gleichgeschlechtliches Paar fiel der Kisscam zum Opfer, das Maskottchen ,,Eddi" dabbte sich beschämenderweise zurück ins Jahr 2016 und eine Dame mittleren Alters rutschte mit ihrem Getränk wegen einer Pfütze aus. Hauptsache das Wetter stimmte! Was nicht der Fall war. Zwar verlangte am selbigen Tage noch das größte Event Südniedersachens meine Aufmerksamkeit, doch ich gab mich Hannover noch nicht geschlagen.
Ich hätte es also ruhig beim ersten Anlauf belassen können, allerdings hab ich mich dazu verpflichtet, ein authentisches Bild der Partyszene Hildesheims zu zeichnen. In Hannover. Auf Anraten vieler Einheimischer unterzog ich mich einem zarten Prozess namens ,,Limmern". Damit meint der Volksmund das Trinken in der Öffentlichkeit, wofür sich der Stadtbezirk Linden bestens zu eignen schien. Immerhin existiert ein Quartettspiel, das sich den zahlreichen Kiosks dort widmet, sodass man mittels Kategorien wie Öffnungszeiten oder billigstes Bier die individuell passendsten Vorkehrungen treffen kann. In dem Stil zog es mich von Kiosk zu Kiosk, ein Pfeffi mit stets sympathischer werdenden Besitzern nach dem anderen. Sie hatten sich ihr Trinkgeld verdient. In einem Versuch, mich organisch in die sozialen Normen dieser Metropole zu verflechten, rutschte mir ein ,,..wooooah, das sind coole Schuhe" heraus, als mir ein Herr mit coolen, leuchtenden Schuhen entgegenkam. Gefühlte Minuten später schrie eine Frau seiner Gruppe ,,Deine Schuhe sind auch hässlich!" zurück in meine Richtung. Ein Ausruf, der mich den ganzen Abend lang beschäftigen sollte. Fühlte sie sich angegriffen? Hatte ich wirklich hässliche Schuhe? Fragen ohne Antworten. Ablenkung musste her. Irgendwas Nennenswertes musste doch noch geschehen! Einer meiner Komplizen, der lieber unerwähnt bleiben würde, schlug eine Technoparty im Kulturbad, einem mittlerweile nicht mehr aktiven Schwimmbad, vor. Aus Verzweiflung in reinster Form willigte ich ein. Es folgte ein halbstündiger Fußmarsch durch einen niemals endenden Waldweg, gewürzt mit überflüssigen Brücken. Die Schlange war lang, doch wir hatten ohnehin noch Schnaps zu leeren. Die ganze Zeit über war unklar, wie viel der Eintritt kosten sollte. 10€. Pro Person. Mehr, als wir hätten aufbringen können. Weniger, als wir an Trinkgeld in Kiosks haben liegen lassen. Aus Beratungszwecken prügelten wir uns zurück durch die Schlange hinter uns und trugen unsere Köpfe immer ferner von den Defibrillator-ersetzenden Klängen eines alten Schwimmbads.
Mein Lachen hörte nicht auf. War es Verzweiflung, war es Leichtigkeit? Es war Glück. Und Müdigkeit. Aber hauptsächlich Glück. Wir saßen nach einem weiteren Fußmarsch in Linden fest. Ein langer Tag resultierte in einem mittellangen Nickerchen an der Haltestelle. Der Abend hatte uns arm und betrunken gemacht, also blieb uns nichts anderes übrig, als unseres Gleichen aufzusuchen: den Raschplatz. Um 03:00 Uhr die Geburtsstätte der Armen und Betrunkenen, um 03:30 Uhr die Grabstätte des Niveaus. Unser Grab wurde schon längst geschaufelt.
Danke, Merkel.
,,Du weißt, dass eine Party gut wird, wenn dein gesamtes Viertel deswegen abgesperrt werden muss." - Shaker Amer.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 11. März, dem Tag des 500. Reformationsjubiläums. Zu Ehren des Tages wurden über 400 Gäste zu einem Gottesdienst in der Michaeliskirche eingeladen, u.a. Angela Merkel und Joachim Gauck. Zugegeben, ein Gottesdienst gilt für gewöhnlich nicht als Party im herkömmlichen Sinne, doch wie lange ist es her, dass so viele Menschen in Hildesheim am selben Ort waren? Exakt.
Eine komplette Nachbarschaft in Panik. ,,Wohin mit unseren Autos, wohin mit uns?" hieß es eine ganze Woche lang in verschiedenen Nachbarschaftsforen, auf Balkons, sogar zwischen Tür und einer anderen Tür. Irgendwas lag in der Luft und ich wusste beileibe nicht, was. Die Straße war so leer wie Hildesheim in der vorlesungsfreien Zeit. Doch dann flog mir der Grund in Form von zu vielen Regionalzeitungen aus meinem Briefkasten ins Gesicht: Merkel kommt. Doch warum? Reformation schön und gut, aber Hildesheim? Niemand hätte ja ahnen können, dass diese Stadt mit Dom und fünf Kirchen eine derartig große, religiöse Bedeutung haben würde. Ich sah mich dazu bestimmt, dem Ganzen auf den Grund zu gehen.
Ich kämpfte mich durch spätwinterliche Verhältnisse zum Schauplatz und war binnen zwei Minuten da. Zu aller Überraschung traf dies auch auf eine Vielzahl anderer Bewohner zu. Gefangen hinter Absperrungen aus Metall, zusammengepfercht wie Tiere im Zoo. Waren wir noch das Publikum, oder waren wir schon die Hauptattraktion? Zwangsfütterung durch Kuchen und Kaffee. Die Presse lauerte an jeder Ecke, presste jedermann Mikrofon und Kamera in die Poren des Gesichts. Existenzielle Fragen à la ,,Warum sind Sie hier?" wurden vom Average Joe Südniedersachens abgebrüht mit ,,Um zu sehen, wo unsere Steuergelder hingehen...und, ist natürlich n historischer Moment. Aber hauptsächlich wegen der Steuergelder-Sache." gekontert. Ach, Deutschland.
Aus dem Nichts erschien der Polizeieskort, aus dem Etwas folgte dann, wie nach dem Polizeieskort erwartet, die Bundeskanzlerin. Statt dem Volk sofort den Rücken zu kehren, so kam sie zurück. Zurück auf die andere Seite. Zurück an die Wurzel der Nation. Händeschütteln und Selfies mit Flüchtlingen: sie war nahbar. Mensch. War sie noch die Hauptattraktion, oder war sie schon das Publikum? Ehe sich die Nation auf eine Antwort einigen konnte, verschwand sie auch wieder im Mantel der einbrechenden Dunkelheit. So langsam sie kam, so schnell ging sie auch wieder. Es musste schließlich durch einen Gottesdienst gesessen werden.
Aber dort hörte es nicht auf. Stillstand ist unerwünscht, es muss immer weiter und weiter gehen. Weiter, zum Public Viewing des Gottesdienstes in der Andreaskirche. Gesagtes wurde vom draußen drohenden Wind durch mein Hirn gepustet, doch die Menschen schienen glücklich. Der Geist der Weihnacht hatte sich tief in ihren Herzen verwurzelt. Sie beteten mit dem realen Publikum des realen Gottesdienstes, sangen mit dem realen Chor und der realen Mädchenkantorei des Hildesheimer Doms, als sei die Vereinigung der beiden großen Kirchen bereits geschehen. Wenn nicht die Orgel gewesen wäre. Die Masse sehnte sich nach mehr Ökumene, doch ich überlegte mir nur eine clevere Strategie, dem Ganzen zu entkommen, ohne aufgrund meines zu zentralen Sitzplatzes in der Reihe für eine Szene zu sorgen. Mehr ,,Danke, Merkel"-Pointen konnte ich an diesem Tag schlicht und einfach nicht mehr verarbeiten. Zum Dank erhielt ich verurteilende Blicke. Vor einer Stunde noch einer von ihnen, doch nun Abschaum ohne Eindruck. Liebe deinen Nächsten, doch nicht, wenn er anders ist. Welch treffendes Fazit.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 11. März, dem Tag des 500. Reformationsjubiläums. Zu Ehren des Tages wurden über 400 Gäste zu einem Gottesdienst in der Michaeliskirche eingeladen, u.a. Angela Merkel und Joachim Gauck. Zugegeben, ein Gottesdienst gilt für gewöhnlich nicht als Party im herkömmlichen Sinne, doch wie lange ist es her, dass so viele Menschen in Hildesheim am selben Ort waren? Exakt.
Eine komplette Nachbarschaft in Panik. ,,Wohin mit unseren Autos, wohin mit uns?" hieß es eine ganze Woche lang in verschiedenen Nachbarschaftsforen, auf Balkons, sogar zwischen Tür und einer anderen Tür. Irgendwas lag in der Luft und ich wusste beileibe nicht, was. Die Straße war so leer wie Hildesheim in der vorlesungsfreien Zeit. Doch dann flog mir der Grund in Form von zu vielen Regionalzeitungen aus meinem Briefkasten ins Gesicht: Merkel kommt. Doch warum? Reformation schön und gut, aber Hildesheim? Niemand hätte ja ahnen können, dass diese Stadt mit Dom und fünf Kirchen eine derartig große, religiöse Bedeutung haben würde. Ich sah mich dazu bestimmt, dem Ganzen auf den Grund zu gehen.
Ich kämpfte mich durch spätwinterliche Verhältnisse zum Schauplatz und war binnen zwei Minuten da. Zu aller Überraschung traf dies auch auf eine Vielzahl anderer Bewohner zu. Gefangen hinter Absperrungen aus Metall, zusammengepfercht wie Tiere im Zoo. Waren wir noch das Publikum, oder waren wir schon die Hauptattraktion? Zwangsfütterung durch Kuchen und Kaffee. Die Presse lauerte an jeder Ecke, presste jedermann Mikrofon und Kamera in die Poren des Gesichts. Existenzielle Fragen à la ,,Warum sind Sie hier?" wurden vom Average Joe Südniedersachens abgebrüht mit ,,Um zu sehen, wo unsere Steuergelder hingehen...und, ist natürlich n historischer Moment. Aber hauptsächlich wegen der Steuergelder-Sache." gekontert. Ach, Deutschland.
Aus dem Nichts erschien der Polizeieskort, aus dem Etwas folgte dann, wie nach dem Polizeieskort erwartet, die Bundeskanzlerin. Statt dem Volk sofort den Rücken zu kehren, so kam sie zurück. Zurück auf die andere Seite. Zurück an die Wurzel der Nation. Händeschütteln und Selfies mit Flüchtlingen: sie war nahbar. Mensch. War sie noch die Hauptattraktion, oder war sie schon das Publikum? Ehe sich die Nation auf eine Antwort einigen konnte, verschwand sie auch wieder im Mantel der einbrechenden Dunkelheit. So langsam sie kam, so schnell ging sie auch wieder. Es musste schließlich durch einen Gottesdienst gesessen werden.
Aber dort hörte es nicht auf. Stillstand ist unerwünscht, es muss immer weiter und weiter gehen. Weiter, zum Public Viewing des Gottesdienstes in der Andreaskirche. Gesagtes wurde vom draußen drohenden Wind durch mein Hirn gepustet, doch die Menschen schienen glücklich. Der Geist der Weihnacht hatte sich tief in ihren Herzen verwurzelt. Sie beteten mit dem realen Publikum des realen Gottesdienstes, sangen mit dem realen Chor und der realen Mädchenkantorei des Hildesheimer Doms, als sei die Vereinigung der beiden großen Kirchen bereits geschehen. Wenn nicht die Orgel gewesen wäre. Die Masse sehnte sich nach mehr Ökumene, doch ich überlegte mir nur eine clevere Strategie, dem Ganzen zu entkommen, ohne aufgrund meines zu zentralen Sitzplatzes in der Reihe für eine Szene zu sorgen. Mehr ,,Danke, Merkel"-Pointen konnte ich an diesem Tag schlicht und einfach nicht mehr verarbeiten. Zum Dank erhielt ich verurteilende Blicke. Vor einer Stunde noch einer von ihnen, doch nun Abschaum ohne Eindruck. Liebe deinen Nächsten, doch nicht, wenn er anders ist. Welch treffendes Fazit.
Sonntag, 5. März 2017
Superfunkhouser
,,Du weißt, dass eine Party gut wird, wenn der Türsteher versucht, dir was in die Tasche zu stecken." - Pablo Escobar.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 25. Februar, dem Tag der Superfunk-Party in der Kulturfabrik. Nichts ist passiert.
01:13. Die Musik ist sehr funky. Sehr, sehr funky. Wirklich sehr, sehr, sehr funky. Sehr, sehr, sehr, sehr funky.
01:25. Ich überlasse einem afroamerikanischen Mann meinen Sitzplatz. Er dankt mir wortlos.
01:43. Ein Blick durch den Raum verrät: ich senke den Altersspiegel um ein paar Jahre.
01:47. ,,Nein man, die Menge ist so empfohlen" heißt es von einem von drei jungen Männern in einer Toilettenkabine. Sie haben die Tür nicht abgeschlossen und werden die Tür auch nicht mehr abschließen.
02:02. Der Tanz eines etwas dicklichen Mannes zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Er tanz sehr gut. Sehr, sehr gut. Wirklich sehr, sehr, sehr gut.
02:35. Ich gebe auf, Gespräche führen zu wollen. Die Lautstärke der Musik siegt.
02:50. Einer der beiden DJs trägt ein goldenes Hemd. Der Andere einen Afro.
03:31. Überbleibsel einer Karnevalsparty strömen in den Raum. Viele sexy Katzen.
03:56. Jemand tanzt auf der Fläche mit komödiantisch großen Kopfhörern zu seiner eigenen Musik. Vielleicht war die Musik doch nicht so funky.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 25. Februar, dem Tag der Superfunk-Party in der Kulturfabrik. Nichts ist passiert.
01:13. Die Musik ist sehr funky. Sehr, sehr funky. Wirklich sehr, sehr, sehr funky. Sehr, sehr, sehr, sehr funky.
01:25. Ich überlasse einem afroamerikanischen Mann meinen Sitzplatz. Er dankt mir wortlos.
01:43. Ein Blick durch den Raum verrät: ich senke den Altersspiegel um ein paar Jahre.
01:47. ,,Nein man, die Menge ist so empfohlen" heißt es von einem von drei jungen Männern in einer Toilettenkabine. Sie haben die Tür nicht abgeschlossen und werden die Tür auch nicht mehr abschließen.
02:02. Der Tanz eines etwas dicklichen Mannes zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Er tanz sehr gut. Sehr, sehr gut. Wirklich sehr, sehr, sehr gut.
02:35. Ich gebe auf, Gespräche führen zu wollen. Die Lautstärke der Musik siegt.
02:50. Einer der beiden DJs trägt ein goldenes Hemd. Der Andere einen Afro.
03:31. Überbleibsel einer Karnevalsparty strömen in den Raum. Viele sexy Katzen.
03:56. Jemand tanzt auf der Fläche mit komödiantisch großen Kopfhörern zu seiner eigenen Musik. Vielleicht war die Musik doch nicht so funky.
Samstag, 4. März 2017
Weedbeat On Nein
,,Du weißt, dass eine Party gut war, wenn summa summarum so viel passiert ist, wie, wenn du zu Hause geblieben wärst. Alleine." - Edgar Allan Poe.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 23. Februar, dem Tag der ,,Weedbeat on Ice-Party" in der und rund um die Almhütte. Es wurde mit ,,karibischen Offbeats gegen die Kälte" von Weedbeat Resident DJ Dr. Tosh, einem circa 55-jährigen Mann, und mit original Jamaica-Jerk-Chicken von Weedbeat-Rico geworben. Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Reggae um eine Eislaufbahn herum? Was könnte da nur schief gehen?
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 23. Februar, dem Tag der ,,Weedbeat on Ice-Party" in der und rund um die Almhütte. Es wurde mit ,,karibischen Offbeats gegen die Kälte" von Weedbeat Resident DJ Dr. Tosh, einem circa 55-jährigen Mann, und mit original Jamaica-Jerk-Chicken von Weedbeat-Rico geworben. Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Reggae um eine Eislaufbahn herum? Was könnte da nur schief gehen?
,,Was machst du hier überhaupt noch..?"
Reggae-Party in der Almhütte sorgt für Wegsehen
HILDESHEIM.
Kalt, windig, nass: Zum bevorstehenden Ende des Winters haben sich die Veranstalter der ,,Eiszeit Hildesheim" wieder einiges einfallen lassen. Und es wurde schnell deutlich, was Hildesheim vor dem Winter retten muss: Reggae-Musik.
An einem regnerischen Donnerstagabend schien vieles gegen einen Erfolg der Weedbeat on Ice-Party, gerade in den letzten Zügen des Februars. Leere und viel zu große Zelte um die Eislaufbahn herum, gewürzt von noch immer übrig gebliebenen Tannenbäumen, so konnte man bereits von Anfang an nicht allzu viel erwarten. Es war gerade mal 21:00 Uhr, doch ließ die Körpersprache der die Eisbahn reinigenden Angestellten samt Labrador auf der Eisfläche vermuten, dass die Party längst zu Ende sei. Es fiel also nicht schwer, beim Betreten der Almhütte alle Eindrücke in kürzester Zeit aufzunehmen. ,,Weedbeat Resident DJ Dr. Tosh" ließ mit Hilfe einer Vielzahl von bunten LED-Leuchten eine stark von Bob Marley geprägte Playlist den Innenraum erhellen. ,,Hahahaha, ich glaube, der dort drüben hat zu viel getrunken", so kommentierte Dr. Tosh die nahezu ansteckende Lache eines Gastes, der vermeintlich zu viel getrunken habe. Doch die Dynamik blieb aus: Statt sich der rhythmischen Klänge der Lautsprecher aus den 90ern hinzugeben, versammelten sich alle Gäste, sprich eine Achtergruppe von Lehrern mittleren Alters, um einen von exzessiv mit Tierpelz geschmückten Längstisch und überbot sich mit Anekdoten aus dem Alltag des Lehrerdaseins.
Unabhängig von den Heizungsmethoden der Almhütte wurde es zwar wärmer, allerdings hielt das Personal die Illusion des Winters gekonnt aufrecht: der Geruch von Würstchen, Glühwein und Kakao en galore, Wände geschmückt mit Schlitten und den Köpfen von Rehen; es war wahrlich für einen Moment Winter. Denn man wollte nach Hause. Keinerlei Regung. Ironisch, so hätten doch gerade die Sitzgelegenheiten, die praktisch nur Springböcke aus dem Sport-Unterricht waren, zwecks Mangel an Sitzkomfort zwingend zu Regung eingeladen. Das Einzige, das zu dem Zeitpunkt noch das Klientel in Zaum hielt, war der strömende Regen. Abschließend lässt sich das Folgende über die Atmosphäre sagen: Es glich einem unorganischen Get-together bei jemandem zu Hause, ehe Resident DJ Dr. Tosh uneingeladen auftaucht und Reggae-Musik im Hintergrund zu spielen beginnt. Ein Fremdkörper in den eigenen vier Wänden und alle stehen konsterniert herum, sich fragend, was man als nächstes tue. Es war Zeit zu gehen. Beim Blick auf die wehende Flagge Schottlands, die vor der Hütte angebracht wurde, neigte sich ein weiterer Abend in Hildesheim dem Ende. Frau Schmitz hätte es nicht besser sagen können, als es hieß: ,,Verflixt, was ist das denn überhaupt für eine Party gewesen?".
Mittwoch, 22. Februar 2017
DAX the Way (I like it)
,,Du weißt, dass eine Party gut wird, wenn du währenddessen ein kaputtes System ausnutzen kannst." - Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 16. Februar; ,,DonnersDAX" in der DAX Bierbörse. Bei einer Google-Bewertung von 2,4/5 Sternen kann man ruhig davon ausgehen, dass, was auch immer an einem Abend im DAX geschehe, es gut würde. Und Donnerstag ist Doppeldeckertag, sprich zwei Getränke zum Preis von einem a.k.a. Gottes Geschenk an die Menschheit.
Es fällt nicht jeden Tag eine Hildesheimer Party vom Himmel. Umso relevanter ist es, wenn genau das eben doch passiert. Demnach sehe ich mich dazu verpflichtet, die Stimme zu sein, die diese Stadt hier so dringend benötigt: die Stimme der Unvernunft. So auch am 16. Februar; ,,DonnersDAX" in der DAX Bierbörse. Bei einer Google-Bewertung von 2,4/5 Sternen kann man ruhig davon ausgehen, dass, was auch immer an einem Abend im DAX geschehe, es gut würde. Und Donnerstag ist Doppeldeckertag, sprich zwei Getränke zum Preis von einem a.k.a. Gottes Geschenk an die Menschheit.
Mit schwimmendem Blick an der Hauswand, ,,Wer da?"
Trunkenbolde an der Fassade eines indischen Reservats
denn das DAX schien von außen hölzern und verlassen
statt an der Bar sahen wir nur am Ausgang mehr Massen
für das Party-Ambiente sorgten farblose Bilder von der Börse
zu denen natürlich auch eine DAX-Tafel mit Preisen gehörte
Bildung über Geschichte und Wirtschaft, wenige Gäste freut's
aber an Religion wird auch gedacht dank Tische in der Form eines Kreuz'
soweit das Auge reicht nur Roboter aus Plastik
verzaubern und ausgeben lassen als einzige Taktik
bereits der Eintritt samt Garderobe sprengten das Budget
für Unterhaltung: ein paar Bier, doch für den Rausch: mein Nasenspray
Hier Bar, da Raucherbar, dort DJ, doch an die wunderschönen
Toiletten kann man sich ausgesprochen einfach gewöhnen
ignorieren wir einfach Geräusche grenzend an Obszönem
oder, dass man sich die Hände nicht waschen kann wenn andere sie sich föhnen und man selbst dann nutzlos daneben steht in der Hoffnung dass der Typ endlich Platz macht er sich aber viel zu viel Zeit lässt und während er nur eine Hand trocknet sich mit der anderen die Haare stylet und via Spiegel den Augenkontakt mit dir aufrecht hält während du nur mit deinen nassen Händen im Weg stehst weil zwischen Tür und Waschbecken so wenig Platz ist
durch's bloße Schwirren auf der Tanzfläche unterbrach man Tanzbattles vom Feinsten
von allen Anwesenden waren die 17-jährigen Mädchen wortlos die Gemeinsten
erneut austauschbare Musik brachte Musikkenner-Stirnen zum Rümpfen
mit schlimmeren Übergängen als beim TSV 1860 München
die Anzahl der Biere in meiner Hand häufte sich
jedes Geschlecht zeigte sich mehr als nur läufig
,,Die Chancen flachgelegt zu werden sind heute 150%, Flo"
heut Abend keine Rose für dich Bernd, lo siento
erst fordern sie sich gegenseitig zum Kotzen auf
doch jeder weiß, dass ihr trotzend weitersauft
primitive Paarungsrufe penetrieren den Raum
vier Greifvögel ziehen eine Maus auf den Birkenbaum
alternativlos schnack ich mit dem Rosenhändler
na der eine, halt der..ehm..eine Ausländer
Frauen kommen auf mich zu: ,,Ich kenn dich!" und gehen wieder
verschwinden mich ewig verwirrend aus meinen Augeeeeenlidern
,,Du bist schon der größte Asi, findste net?
nicht du Lulatsch, der Typ hinter dir, der mit dem Headset"
zum Glück ist die Security hier so gut connected
dass sie mich mit irgendnem Schläger verwechselt
eine Menschengruppe in Westen nickt mir schweigend zu
hab statt Ass noch n Bier im Ärmel, mein Eigentum
,,Gib mir n Schluck und ich zeig dir, wo ich wohn'.."
Kopf denkt, Mund spricht: ist das nicht Prostitution?
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